Samstag, 28. Oktober 2017

Wie war es???

"Wie war es denn??"
Diese Frage hört wohl jeder, wenn er aus dem Urlaub kommt.
Und antwortet ungefähr so: "Wunderschön, tolles Wetter, lecker Essen, schöne Zeit mit der Familie."
Zumindest im Idealfall fällt die Antwort so aus.

Aber wir waren nicht im Urlaub.
Wir waren beim Muskathlon. Meine kurze Antwort auf "Wie war es??" sieht ungefähr so aus:
"Extrem! Anstrengend! Wunderbar und total gesegnet! Wenig Schlaf, viele Kinder, viele Begegnungen und viel schöner als erwartet!"

Diese Antwort wird dem Muskathlon aber in keinster Weise gerecht. Muskathlon ist so viel mehr als "anstrengend, aber gute Begegnungen".

Vielleicht reicht dir trotzdem die Kurzversion der Antwort. Vielleicht würdest du aber auch gerne mehr wissen?
Ich erzähle euch gern vom Muskathlon, aber dafür brauche ich ein bisschen Zeit. Und am besten kann ich euch erzählen, wenn ich weiß, welche Fragen ihr habt :) Also, schreibt mir doch einfach:
Was interessiert euch? Was versteht ihr noch nicht?

Love,
anni

Freitag, 27. Oktober 2017

Vom Anfang bis zum Ende

Es ist ein Ende in Sicht. Das Ende unserer Zeit hier im Markgräflerland. 5 Jahre haben wir hier gewohnt. Jetzt ist Ende.
Und wir sind uns ganz sicher: vom Anfang bis zum Ende war Gott dabei!

Vom Anfang bis zum Ende
hält Gott seine Hände
über mir
und über dir

Ja, er hat es versprochen,
hat nie sein Wort gebrochen.
Glaube mir,
ich bin bei dir!

Immer und überall
Immer und überall
Immer bin ich da!

Dieses Lied haben wir auch bei den Springmäusen gesungen, in der Krabbelgruppe, die ich 2 von den 5 Jahren hier geleitet habe. 
Auch hier ist ein Ende für mich gekommen und wir haben meinen Abschied gefeiert. 
Gott hat alles gut geregelt und es gibt eine Nachfolgerin, die viel Liebe und gute Ideen hat, wie es weitergehen wird. 
Also haben wir gefeiert. Mit Kuchen und allem was dazu gehört. Auch Geschenke gab es. 
Ich wurde sehr reich beschenkt! Ein Mädchen fragte, ob ich Geburtstag habe. Aber nein, auch zum Abschied bekommt man manchmal Geschenke :) Und ich hatte auch ein Geschenk für die Kinder.


Jedes Kind bekam in einem Rahmen ein Lettering mit dem Anfang des Liedes. Ich habe es für euch ein bisschen verändert, dass ihr es auch nutzen könnt. Für die Springmaus-Kinder hatte ich noch ein Bild von einer Maus drauf und einen kleinen Text,  außerdem den Namen des Kindes und unterschrieben mit meinem Namen. 

Es ist eine kleine Erinnerung an eine Zeit, an die die meisten sich nicht aktiv erinnern werden. Viele von meinen Springmauskindern sind erst zwei geworden oder sogar noch unter zwei Jahren. Und ich begleite sie seit sie 4 Monate alt sind. Also quasi ihr ganzes Leben. Ein unglaubliches Geschenk für mich und ich bin wirklich traurig, dass hier ein Ende für mich ist.

Love,
anni

Dienstag, 3. Oktober 2017

Vereint.

Heute ist ein besonderer Tag für uns. Tobias letzter Arbeitstag, bevor wir die Reise nach Indonesien zum Muskathlon antreten.
Ich habe heute ein bisschen länger geschlafen, als sonst. Tobias ist schon lange bei der Arbeit, als ich aufstehe. Ein kurzer Blick in mein Handy und mir wird klar, dass heute nicht nur für uns ein besonderer Tag ist. Sondern für ganz Deutschland. Heute ist Tag der deutschen Einheit.
Ein Feiertag in Deutschland. Aber niemand, den ich kenne, feiert diesen Tag. Außer meine Schulfreundin Anna, die heute Geburtstag hat. Happy Birthday, Anna. Und Happy Birthday, Deutschland! Ihr seid ja fast gleich alt. Deutschland ist zwei Jahre älter als Anna und ich. Wir kennen nur ein vereintes Deutschland.
Und obwohl jeder Schüler über die Einheit (aber eigentlich viel mehr über die Trennung) Deutschlands lernt, sollten wir eigentlich Bescheid wissen. Aber tun wir das?
Zumindest nicht emotional. Als ich heute morgen das Video der Bundesregierung auf Facebook sah, kamen mir die Tränen. Ich weiß nur aus Erzählungen, wie es ist, in diesem getrennten Deutschland zu leben. Ich weiß nur so ungefähr, was meine Eltern fühlten und dachten, als die Mauer fiel. Ich weiß nur so ungefähr, was es für meine Großeltern bedeutete. Ich kann nur erahnen, welche Freude und welche Liebe in der Luft gelegen haben mussten!
Und doch ist es so natürlich. Vereint zu sein ist doch viel schöner, als getrennt. Zu zweit ist es besser, als allein. Gott hat uns für Gemeinschaft und für Vereinigung gemacht. Für Zusammenhalt und für gemeinsame Projekte und Leidenschaften.
Gott hat uns dafür gemacht, Gemeinschaft zu haben. Trennungen widersprechen doch zutiefst dem, was wir eigentlich tief in uns wollen. Ist eine Trennung nicht belegt mit Urängsten? Die Trennung von der Mutter, von den Eltern, die Trennung der Eltern, später die Trennung vom Partner oder den eigenen Kindern? Selbst als Erwachsene haben wir Angst, unsere Eltern zu verlieren. Wir leben mit dieser Urangst, weil Gott uns für Gemeinschaft gemacht hat! Wir sind nicht dazu gemacht, allein zu sein. Gott sagt: "Es ist nicht gut, dass der Mensch allein ist."
Gleichzeitig tragen wir ein Bedürfnis nach Freiheit in uns. Auch diese Freiheit will Gott uns schenken. Und wir dürfen in Freiheit leben, in unserem Land.

"Wir wollen in einem vereinten Europa dem Frieden der Welt dienen", wurde vor 27 Jahren über Deutschland gesagt. Tun wir das auch heute! Lassen wir Deutschland "im Glanze seines Glückes blühen", in ALL SEINER VIELFALT. Lassen wir uns bereichern, von wunderbaren Menschen, die auch in Deutschland wohnen möchten. Die Freiheit erleben möchten und Gemeinschaft. Ist ein Garten nicht viel schöner, wenn viele verschiedene bunte Blumen blühen?

Ich weiß es nicht, aber vielleicht weißt du noch, wie es ist, in einem Land zu leben, das dich durch eine Grenze von deinen Lieben trennt.
Vielleicht weißt du noch, wie es ist, in einem Land zu leben, das kontrolliert wird und in dem du Mangel leidest.
Vielleicht weißt du noch, wie es ist, in einem Land zu leben, in dem du Angst hast und deine Meinung nicht äußern darfst.

Ich sehe keine Grenzen. Nur Schönheit. 
Ich weiß es nicht. Und ich will es mir auch nicht vorstellen. Und ich wünsche es niemandem, in solch einem Land zu leben.
Aber wie kann man in 27 Jahren vergessen, wie schön es ist, vereint zu sein und plötzlich anderen verwehren zu wollen, dazuzugehören? Spüren wir noch etwas davon, dass Deutschland dem Frieden der Welt dienen möchte? Welchen Beitrag trage ich dazu bei?
Und warum feiern wir diesen Feiertag nicht? Eine Einheit ist etwas wunderbares. Und ich werde sie heute feiern.

Love,
Anni

Unser dunkler Samstag - eine Ostertradition

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